Berufsunfähigkeit durch Burnout – was nun?

In den letzten zehn Jahren konnte sich in Deutschland einer klareren Definition der Burnout-Erkrankung angenähert werden. Wenn Du betroffen bist, etliche Krankschreibungen hinter Dir liegen und bereits einen Arzt* aufgesucht hast, machen Dir vielleicht nun die finanziellen Folgen einer Arbeits- oder Berufsunfähigkeit Angst. Hier erfährst Du, welche Rechte Du hast, wenn Du Deiner zuletzt ausgeübten Tätigkeit aufgrund der Neurasthenie für längere Zeit nicht mehr nachgehen kannst und in die Berufsunfähigkeit geraten bist.

Definition der Erkrankung "Burnout" und typische Symptome

Die Diagnose Burnout (auch: Neurasthenie) stellen die behandelnden Ärzte*, wenn Du als Patient* unter einer nachhaltig andauernden emotionalen Erschöpfung leidest. Dieses psychische Leiden macht sich durch verschiedene Symptome bemerkbar: ein dauerhaft erhöhtes Stress-Level, eine anhaltende psychische Belastung bis hin zu körperlichen Erkrankungen, die durch die psychischen Faktoren entstehen können. Physische Schmerzen und Schlafstörungen sind auch möglich. Ein Burnout kann außerdem zu weiteren psychischen Problemen, wie zum Beispiel einer Depression, führen.

Bei Betroffenen auftretende typische Symptome der Krankheit Neurasthenie sind andauernder Stress, Dauermüdigkeit, Angstzustände, Übelkeit, sehr wenig Konzentrationsvermögen, soziale Isolation, Schlafstörungen und Kopf- und Rückenschmerzen. Es könnten noch viele weitere körperliche und geistige Beschwerden genannt werden – die Krankheit wirkt sich individuell sehr unterschiedlich aus.

Das chronische Erschöpfungssyndrom ist hingegen eine andere Erkrankung, die wie das Burnout bei Betroffenen auch zu psychischen weiteren Diagnosen wie die der Depression führen kann. Bei Verdacht auf psychische Erkrankungen wie einem Burnout und einer Depression solltest Du als Betroffener* immer einen Arzt* konsultieren.

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Berufsunfähigkeit durch Burnout 

Wenn Du an der psychischen Erkrankung des Burnout-Syndroms leidest und deswegen nicht nur auf absehbare Zeit krankgeschrieben bist, sondern Deinem Beruf auf unabsehbare Dauer nicht mehr nachgehen kannst, giltst Du als berufsunfähig.

Bei einer Minderung der Erwerbsfähigkeit, kurz MdE, von 50 % oder mehr kannst Du grundsätzlich Chancen auf eine Berufsunfähigkeitsrente haben. Es ist jedoch immer an Deinen individuellen Fall gebunden, ab welcher MdE Berufsunfähigkeit vorliegt.

Ein Mann sitzt mit seinem Kopf in den Händen und schaut überfordert nach unten.

Welche Leistungen kann ich nach einem Burnout beziehen?

Du als Arbeitnehmer* hast bei einer Arbeitsunfähigkeit bis zu sechs Wochen, nachdem Du krank geworden bist, Recht auf Lohnfortzahlung durch Deinen Arbeitgeber*. Des Weiteren kannst Du Krankengeld von der gesetzlichen Krankenversicherung beziehungsweise Krankentagegeld von der privaten Krankenversicherung erhalten. Die AU-Bescheinigung, die Du von Deinem behandelnden Arzt* erhältst, musst Du bei Krankenkasse und Arbeitgeber* vorlegen.

Wenn Du eventuell bereits nach einer längeren Arbeitsunfähigkeit und etlichen Krankschreibungen an der psychischen Erkrankung des Burnout-Syndroms leidest und wegen der Krankheit Deinem Beruf auf unabsehbare Dauer nicht mehr nachgehen kannst, giltst Du für die Berufsunfähigkeitsversicherung als berufsunfähig. Im Falle einer möglichen Berufsunfähigkeit durch Neurasthenie gibt es die gesetzliche Erwerbsminderungsrente. Diese lohnt sich jedoch oftmals nicht so sehr wie eine BU-Rente, da sie sich auf Deine Restleistung am Arbeitsmarkt bezieht. Die Berufsunfähigkeitsversicherung kann hier, wenn Du sie bereits bevor Du krank geworden bist, abgeschlossen hast, finanzielle Abhilfe schaffen.

Bei einer Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE) von mindestens 50 % hast Du grundsätzlich gute Chancen auf eine Berufsunfähigkeitsrente. Ob die Berufsunfähigkeitsversicherung wirklich zahlt, hängt jedoch immer von Deinem individuellen Fall ab. Du musst einen Antrag auf BU-Rente beider Berufsunfähigkeitsversicherung stellen und dem Versicherer* die Neurasthenie betreffenden Arztberichte* und weitere Belege der Diagnose zukommen lassen, damit Du Chance auf monatlich wiederkehrende Zahlungen in Form einer Rente hast.

Experten* empfehlen eine Berufsunfähigkeitsversicherung mit der Laufzeit bis zur Altersrente, die Dir dann durch die gesetzliche Rentenversicherung entrichtet wird, und mit einer Zahlung in Höhe von 70 % Deines Nettogehaltes abzuschließen. Bei der Wahl der Berufsunfähigkeitsversicherung solltest Du außerdem darauf achten, dass auch schwere psychische Erkrankungen in den Leistungen mit eingeschlossen sind. Wenn diese ausgeklammert sind, zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung bei psychischer Diagnose nicht. Psychische Vorerkrankungen musst Du direkt beim Abschließen des Versicherungsvertrags angeben.

Wenn sich Deine psychische Gesundheit bessert und Du theoretisch wieder in Deinem zuvor ausgeübten Beruf arbeiten könntest, dann hast Du keine Meldepflicht gegenüber Deiner BU-Versicherung. Jedoch kann der Versicherer* regelmäßig nachprüfen, ob noch Anspruch besteht. In der Regel passiert das alle zwei Jahre.

Du hast Fragen zu Arbeitsunfall & Berufsunfähigkeit?

Was soll ich tun, wenn die BU-Versicherung nicht zahlt?

Versetzen wir uns beispielhaft in die Lage einer Arbeitnehmerin namens Maria. Maria arbeitet in einer Klinik für Patienten* mit Herz-Kreislauferkrankungen. Sie lässt sich aus gesundheitlichen Gründen wiederholt Burnout-Krankschreibungen ausfüllen, denn seit Beginn der Corona-Krise ist sie eine Burnout-Betroffene. Ihr Krankheitsbild verschlechtert sich trotz Therapie im Zusammenhang mit ihrer Arbeit. Im Urlaub verbessert sich ihr Gesundheitszustand.

Zunächst wird Maria arbeitsunfähig und ihr Arbeitgeber* weist sie nach mehreren Krankschreibungen und bei baldigem Auslaufen der Leistungen bei Arbeitsunfähigkeit darauf hin, dass sie auf Basis einer abgeschlossenen Berufsunfähigkeitsversicherung Leistung beim BU-Versicherer beantragen könne. Zur Zeit des Abschlusses litt sie an keinerlei Vorerkrankungen. Der Antrag von Maria wird abgelehnt.

Die Versicherte geht daraufhin als Klägerin zusammen mit einem Fachanwalt* gegen den die Berufsunfähigkeit anbietenden Versicherer vor. Dass die Arbeit ein Risiko der gesundheitlichen Verschlimmerung der Erkrankung für die Klägerin darstellt, kann nachgewiesen werden, denn die Klägerin Maria hat die Krankschreibungen und Berichte über ihre medizinischen Behandlungen aufbewahrt. Der Fall fällt positiv für Maria als Klägerin aus. Jedoch war der Prozess mit sehr hohen Kosten für sie verbunden. So wie Maria kannst auch Du gegen die Ablehnung Deines Antrages auf BU-Rente vorgehen – dabei tragen wir die Kosten der Rechtsberatungen und Prozesse und entlasten Dich somit finanziell.

* Wir als Pro:Tec Solutions sprechen Dich als Menschen an und helfen Dir so, wie Du bist. Ob Du dich als Mann, Frau oder Non-Binary identifizierst - dieser Text ist an Dich gerichtet. Wir wollen komplexe Themen möglichst einfach und verständlich für Dich aufbereiten. Deswegen verwenden wir in diesem Texten für eine bessere Lesbarkeit die männliche Form.

Dieser Text stellt keine Rechtsberatung dar.

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